Sehbehinderung

 

Spezialsehhilfen bei krankheitsbedingt eingeschränkter Sehfähigkeit

 

Nicht in jedem Fall kann eine "normale" Brille das Sehen verbessern. Mit zunehmendem Alter oder durch Augenkrankheiten kann sich das gewohnt gute Sehen plötzlich oder schleichend verschlechtern. Doch auch hier gibt es viele Möglichkeiten, die Lebensqualität durch geeignete optische Hilfsmittel zu steigern. Wir haben uns auf die Anpassung von Sondersehhilfen spezialisiert. Bei uns finden Sie sowohl die geeigneten Sehhilfen, wie auch die ausführliche, qualifizierte Beratung und Betreuung.


Folgende Sehveränderungen können Anzeichen einer derartigen Augenerkrankung sein:

 

  • Verschwommenes Sehen auch mit "korrekter Brille"


  • Sehen wie durch einen Grauschleier


  • Gesichtsfeldeinschränkungen


  • Gerade Linien werden wellig gesehen  


  • Farbkontraste werden geringer wahrgenommen


  • Sehen von "Rußflocken"

 

 

Schon bei den geringsten Anzeichen obengenannter Symptome sollte schnellstmöglich eine augenärztliche Untersuchung durchgeführt werden.

 

 

Häufige Augenerkrankungen:

 

Glaukom (Grüner Star)


Das Auge enthält eine Flüssigkeit, das sogenannte Kammerwasser. Dieses tauscht sich durch stetige Neubildung ca. alle 50 - 100 Minuten aus. Beim Glaukom kann dieses Kammerwasser aufgrund eines erhöhten Abflußwiderstands nicht mehr ungehindert abfließen. Damit erhöht sich der Augeninnendruck und kann den Sehnerv schädigen. Wird ein erhöhter Druck festgestellt, oder ist sogar schon eine Schädigung des Sehnervs eingetreten, wird der Augeninnendruck durch entsprechende Augentropfen auf ein vertretbares Maß gesenkt. Regelmäßige Kontrollen des Sehnervenaustritts durch Augenhindergrundbetrachtung durch den Augenarzt ist absolut notwendig. Ist schon eine Schädigung eingetreten, können Gesichtsfeldausfälle auftreten. In sehr schweren Fällen kann ein Glaukom bis zur Erblindung führen.

 

Katarakt (Grauer Star)

 

Unter dem Begriff Katarakt oder grauer Star werden Trübungen der Augenlinse zusammengefasst. In 90% der Fälle handelt es sich um einen sogenannten "Alterskatarakt". Selten entsteht ein Katarakt nach Augenverletzung oder Strahleneinwirkung sondern häufiger als Medikamentennebenwirkung (z.B. bei längerer Cortisontherapie). Es gibt auch angeborene Kataraktformen z.B. nach Rötelninfektion der Mutter in der Schwangerschaft. Beim erworbenen Katarakt werden meist langsam zunehmende Kontrasteinschränkungen, Blendungserscheinungen und nachlassende Sehschärfe bemerkt. Im fortgeschrittenen Stadium geben Betroffene oft an "wie durch ein Milchglas zu sehen". Therapie der Wahl ist die operative Entfernung der trüben Augenlinse und "Ersatz" durch eine implantierte Kunstlinse.

 

Diabetische Retinopathie

 

Durch die Grunderkrankung des Diabetes mellitus kann es zu krankhaften Veränderungen der Netzhaut kommen. Gefäßneubildungen mit Einsprossungen in die Netzhaut, Wasseransammlungen an der Stelle des schärfsten Sehens, sowie Durchblutungsstörungen am Augenhintergrund verschlechtern die Sehschärfe und führen zu Gesichtsfeldausfällen. Personen, die unter Diabetes leiden, sollten in den vom behandelnden Augenarzt empfohlenen Zeitabschnitten, zumindest aber einmal pro Jahr den Augenhintergrund kontrollieren lassen. Nur eine frühzeitige Behandlung verhindert die weitere Reduzierung der Sehschärfe.

 

Makuladegeneration

 

Eine der häufigsten Augenerkrankungen in der zweiten Lebenshälfte ist die altersbedingte Makuladegeneration. Bei dieser Erkrankung geht die zentrale Sehschärfe des Auges ganz oder teilweise verloren. Die nur wenige Quadratmillimeter große Stelle des schärften Sehens (vergleiche diabetische Retinopathie) befähigt uns zu den wichtigsten Sehleistungen wie Lesen, Erkennen von Einzelheiten und Farbunterscheidung. Die übrige Netzhaut nimmt nur Umrisse und Hell- Dunkel- Kontraste wahr. Erste Anzeichen einer Makuladegeneration sind ein kleiner verschwommener Fleck im Zentrum des Sehens, gerade Linien erscheinen wellig, Farben wirken blasser, Worte auf einer Schriftseite sind verschwommen, später erscheint das Zentrum des Gesichtsfeldes leer oder als grauer Fleck. Auch hier sind frühzeitige Erkennung der Erkrankung durch den Augenarzt wichtige Voraussetzung für den Behandlungserfolg. So kann die in der Vergangenheit gefürchtete "feuchte Form" der Maculadegeneration inzwischen durch eine sogenannte "Photodynamische Therapie" oft zumindest am weiteren Fortschreiten gehindert werden. Trotz bestmöglicher medizinischer Behandlung bei obengenannten Augenerkrankungen ist die Sehfähigkeit oftmals nicht mehr voll wiederherstellbar. Glücklicherweise stehen heute für solche Fälle spezielle Sehhilfen zur Verfügung, die häufig die Einschränkung der Sehfähigkeit auf ein für Betroffene erträgliches Maß reduzieren.

 

Spezielle optische Hilfsmittel können z.B. sein:

 

  • Fernrohrbrillen, Lupenbrillen 

 

  • Lupen in vielen Varianten mit und ohne Beleuchtung je nach Anforderung

 

  • Monokulare Hyperokulare

 

  • Speziell verstärkte Lesebrille (Makropsiebrille)

 

  • spezielle flimmerfreie Low- Vision Leuchte Bildschirmlesegeräte bei hohem Vergrößerungsbedarf (10-60 fach)

 

  • Elektronische Hilfsmittel, die in Verbindung mit einem PC genutzt werden können

 

 

 

 

Bei den optischen Hilfsmitteln wird durch Vergrößerung das noch vorhandene intakte Gesichtsfeld ausgenutzt. Derartige optische Hilfen werden meist nach einer gewissen Gewöhnungsphase als sehr hilfreich empfunden. Für fast alle Seheinschränkungen gibt es die richtige Sehhilfe. Voraussetzung ist eine vorher durchgeführte augenärztliche Diagnosestellung. Wenn diese erfolgt ist und von medizinischer Seite alle notwendigen Maßnahmen durchgeführt wurden, beginnt unser Part der darin besteht, zunächst durch ein ausführliches Gespräch, die Sehaufgaben zu ermitteln, die für den jeweilig Betroffenen am dringlichsten sind (z.B. Lesen von Zeitung oder das Erkennen von Hinweisschildern von öffentlichen Verkehrsmitteln). Nun wird durch ausführliche Meßverfahren eine geeignete Sehhilfe angepaßt. Der Umgang mit dem Hilfsmittel wird eingehend erklärt und geprobt. Ziel aller Maßnahmen ist das Sehergebnis so zu verbessern, dass der Alltag und seine Anforderungen für Betroffene leichter zu bewältigen ist. Damit lässt sich ein Stück Selbstständigkeit zurückgewinnen und trägt so zur Verbesserung der Lebensqualität bei.

 

 

 

 

Kann man überhaupt etwas zur Vorbeugung von Augenerkrankungen tun?

 

Ja! Ein wesentlicher Anteil an lebenslang gesunden Augen, hat die richtige Ernährung. Für den Sehprozess sind viele ganz bestimmte Stoffe und Vitamine in ausreichender Menge und Bioverfügbarkeit (Bez. Für Geschwindigkeit und Ausmaß des "Ankommens" dieser Stoffe am Wirkort, z.B. im Blut) notwendig. Zeaxanthin, Lutein, Vitamin E und C sowie andere unterstützen gutes Sehen bis ins hohe Alter. Da diese Stoffe oft nicht mehr ausreichend in unserer Nahrung vorhanden sind, oder auch nicht mehr aufgenommen werden können, besteht die Möglichkeit, diese durch eine gezielte Form der Nahrungsergänzung zu ersetzen. Für weitergehende Informationen sind einschlägige Infobroschüren bei Ärzten und Apotheken bzw. die Beratung durch diese Berufsgruppen zu empfehlen.