Brillengläser und Technik

 

Einstärkengläser:

 

Bereits bei „ganz normalen“ Einstärkengläsern gibt es signifikante Unterschiede in der Abbildung und Beschichtungsqualität. Eine reine Nahbrille bringt keine Umstellungsphase mit sich, hat aber deutlich eingeschränkte Zonen. Der Mittel- und Fernbereich ist unscharf.

Normales Einstärkenglas:

 

Die seitlichen Abbildungsfehler machen sich durch unscharfe Randbereiche je nach Brillenglasstärke bemerkbar.

Individualisiertes Einstärkenglas:

 

Das Brillenglas hat bis zum Rand eine hervorragende Abbildung. Bei der Berechnung des Brillenglases spielen neben Sphäre und Zylinder viele weitere Parameter wie Fassungsscheibenwinkel, Hornhautscheitelabstand, Durchbiegung der Fassung, etc. eine große Rolle.

 

 

 

 

 

Gleitsichtgläser:

 

Zwischen Anfang und Mitte 40 bemerkt man erste Symptome, die darauf hindeuten, dass eine Nahbrille in irgendeiner Form nötig wird.

 

  • das Lesen von Kleingedruckte wird anstrengender

 

  • schnellere Ermüdung beim längeren Lesen

 

  • höherer Kontrast-Bedarf durch Licht

 

  • beim wechselnden Blick von der Ferne auf die Nähe und umgekehrt wird deutlich mehr Zeit zum Scharfstellen benötigt

 

 

Jetzt stellen sich viele Fragen. Genügt eine Nahbrille? Brauche ich eine Arbeitsplatzbrille? Oder soll ich mir eine Gleitsichtbrille zulegen?  Welche Kosten kommen auf mich zu?

 

Diese Fragen hängen zum einen mit Ihrer Fern-Fehlsichtigkeit zusammen, zum anderen mit Ihrem Beruf und Alltag, und damit, ob man viel Auto fährt, am PC arbeitet, auf welche Entfernung man liest, bei welchen Sportarten die Brille benötigt wird, uvm. Das Thema ist komplex und bedarf deshalb einer gründlichen Anamnese durch unsere Optometristen. Etwas „Angst“ können wir Ihnen jedoch nehmen: Die Gleitsichtbrille ist deutlich besser als ihr Ruf: Die technische Weiterentwicklung der Gläser in den letzten 3 Jahren war rasant und bietet hervorragende neue Möglichkeiten. Die Eingewöhnungsdauer ist sehr stark gesunken. 96% der Gleitsichtbrillenträger kommen sehr gut zurecht. Die Eingewöhnungsphasen sind individuell und hängen stark von persönlichen Faktoren ab. Eine reine Nahbrille bringt keine Umstellungsphase mit sich, hat aber deutlich eingeschränkte Zonen. Der Mittel- und Fernbereich ist unscharf.

 

Unterschiede bei Gleitsichtgläsern:

 

Bei Gleitsichtgläsern wirkt sich die Abbildungsqualität im Randbereich sehr deutlich aus. Es entstehen Abbildungsfehler zusätzlich durch den Übergang der Dioptrien vom Fern- über den Mittel- in den Nahbereich. Die Preise unterscheiden sich deshalb, weil es sehr günstige Gleitsichtgläser „von der Stange“ gibt und welche, bei denen so viele individuelle Parameter einfließen, dass das Glas die bestmögliche Abbildung hat.

Das individualisierte Gleitsichtglas wird so berechnet, dass in den Bereichen die wenigsten Abbildungsfehler sind, die am meisten benötigt werden.  Mit 1/100 dpt Genauigkeit fließen die Daten unseres Wellenfrontaberrometers zusätzlich in die Fertigung Ihres Brillenglases mit ein.

Damit ein solches  High-Tech Gleitsichtglas wirklich gut funktioniert, müssen die Refraktionsdaten richtig umgesetzt werden, Abweichungen im beidäugigen Sehen sollten berücksichtigt sein und die Zentrierung muss absolut perfekt passen.

Wir erfüllen und garantieren alle Anforderungen dafür. Die Refraktion wird ausschließlich von Augenoptikermeistern/Optometristen durchgeführt, so dass  die richtige Umsetzung selbstverständlich ist. Bei der Zentrierung können wir auf unsere Technik zählen. Videozentrierung kommt bei uns seit Jahren zum Einsatz. Die Genauigkeit liegt bei 1/10mm.

Darstellung der unterschiedlichen Zonen

 

 

Durchschnittliches Gleitsichtglas

 

Unschärfe im Randbereich ab dem Mittelbereich.

Individualisiertes Einstärkenglas:

 

deutlich weitere Zonen im 
im Mittelbereich, was sehr 
wichtig für die Arbeit am PC ist.

Welches Brillenglas für Wen in Frage kommt, ist bei der Vielzahl an Produkten eine Frage der persönlichen Anforderung und schließlich auch eine Frage der Erfahrung unseres Teams. Wir wissen, wann welcher Glastyp am besten funktioniert!

 

Officegläser im Vergleich zur reinen Nahbrille:

 

Officegläser sind Brillengläser, die am Arbeitsplatz eingesetzt werden und deren Schwerpunkt auf dem Nah- und Mittelbereich liegt. Wann welches Glas zum Einsatz kommt, ist sehr unterschiedlich, ein Zahnarzt benötigt ein anderes, als ein Softwarespezialist mit 2 Monitoren. Der Mittel- und Nahbereich ist scharf, der 
Fernbereich nicht.  Auch diese Gläser erfordern eine exakte Umsetzung aller Refraktionsdaten und müssen perfekt zentriert sein.

 

Wichtig ist bei Gleitsicht und Office-Brillengläsern: Stellen Sie den Monitor so weit wie möglich nach unten! Wenn er zu hoch steht und Sie den Mittelbereich der Brillengläser nutzen, bekommen Sie aufgrund einer unnatürlichen Kopfhaltung Schulter-Nacken Beschwerden.

 

Der Vorteil zur Einstärken-Nahbrille liegt im erweiterten Sichtbereich. Mit einer Nahbrille liegt der nutzbare Sehbereich zwischen 40cm und 1m, je nach Alter des Menschen und benötigter Nahstärke. Dies ist vor allem für berufstätige Menschen oft zu wenig.

 

Officeglas:

 

Unterlagen und Monitor scharf, die weiter entfernt sitzende Kollegin nicht mehr.

 

 

Unterschiede bei Veredelungen:

 

Wer glaubt, ein Brillenglas ist nur ein Glas mit zwei Beschichtungen, der hat sich getäuscht! Schauen Sie mal!  Acht Beschichtungen hat ein vollveredeltes Brillenglas, die mehrfach dünneren Schichten der Entspiegelung nicht mitgezählt.

 

 

Günstige Lagergläser haben nur die Hälfte davon. Welche Beschichtung wann sinnvoll ist, muss nach Bedarf entschieden werden.

 

Sonnenschutzgläser:

 

Wichtig ist bei allen Sonnenschutzgläsern die Entspiegelung, vor allem auf der Rückseite des Brillenglases. Die UV-Strahlung wird an den Brechungsflächen reflektiert und gelangt so vermehrt direkt ins Auge. Wenn das Glas entspiegelt ist, vermindert sich die Reflexion je nach Grad der Entspiegelung um ein Vielfaches und das Auge ist deutlich besser geschützt.

Sonnenschutzgläser gibt es in allen Farben, Tönungsstufen und Varianten. Lassen Sie sich unsere Farbpaletten zeigen und schauen Sie selbst durch, um zu beurteilen, welche Farbe und welcher Tönungsgrad für Sie am angenehmsten sind.

 

Phototrope Brillengläser:

 

Das sind Brillengläser, die sich je nach UV Strahlung verdunkeln. Es gibt sie in verschiedenen Farben. Der Vorteil ist, dass man nicht an die Sonnenbrille zusätzlich denken zu muss. Sie verdunkeln sich bis zu 85% und es gibt sie in graugrün und braun.

 

 

Polarisierende Brillengläser:

 

Wer eine Sonnenbrille mit polarisierenden Gläsern hat, wird nicht mehr darauf verzichten wollen. Der Kontrast ist einmalig, das Sehen angenehm und komfortabel. Gerade auf dem Wasser, beim Skifahren und in den Bergen sind diese Sonnenschutzgläser unübertrefflich. Die Anfertigung ist leider nicht in allen Stärken möglich.