Die Messung des Augenmuskelgleichgewichts ist unser Schwerpunkt und unser Steckenpferd. Dabei geht es darum festzustellen, unter welcher Belastung und zusätzlichem Energieaufwand, die beiden Einzelbilder im Gehirn zu einem dreidimensionalen Bild verschmolzen werden.
80% aller Sinneseindrücke werden über die Augen wahrgenommen. Die visuelle Verarbeitung nimmt einen großen Teil der Oberfläche des Gehirns ein. Wenn die Bildverschmelzung nur unter Anstrengung erfolgen kann, kommt es oft zu Symptomen wie Kopfschmerzen, müden Augen, Druck auf den Augen, Augenbrennen- und Reiben, Kopfschiefhaltung, immer wieder Absetzen der vorhandenen Brille, Müdigkeit beim Lesen, uvm.. Bei Kindern wirkt sich ein vorhandenes Augenmuskelungleichgewicht oft zusätzlich in Form von Schulproblemen aus. Die Konzentration kann darunter leiden, das Kind liest nicht gerne und langsam, es verdreht Buchstaben, auch die motorische Entwicklung spielt dabei eine Rolle.
In der heutigen Zeit sind sowohl Kinder als auch Erwachsene visuell erheblich mehr beansprucht, deshalb treten die Symptome häufiger auf als früher. Etwa 80% der Menschen haben ein Augenmuskelungleichgewicht. Viele bringen aber die Symptome nicht mit einem möglichen Sehproblem in Verbindung.
Ein belastetes oder ungenaues Zusammenspiel der beiden Einzelaugen, eine sogenannte Winkelfehlsichtigkeit, kann vielfältige Probleme verursachen z.B. Leselernprobleme bei Schulkindern sowie Kopfschmerzen, Verspannungen und Unsicherheit beim räumlichen Sehen bei Erwachsenen. Wenn eine krankhafte Ursache ausgeschlossen werden kann, ist es nach einer umfangreichen Messung oft möglich, derartige Probleme durch spezielle prismatische Brillengläser zu lindern oder zu beseitigen. Die Messung und Korrektion von Winkelfehlsichtigkeit führen wir seit der Unternehmensgründung im Jahr 1986 mit großem Einsatz und Erfahrung bei allen Altersgruppen durch.
Das Augenpaar sollte im Idealfall so zusammenarbeiten, daß die jeweiligen Einzelseheindrücke der Augen im Gehirn mühelos zu einem räumlichen, 3-dimensionalen Gesamtbild "verschmolzen" (fusioniert) werden.
Sechs am äußeren Augapfel angesetzte Muskeln pro Auge, deren Aktivität von insgesamt drei verschiedenen Hirnnerven gesteuert werden, sorgen dafür, daß das notwendigerweise äußerst genaue motorische Zusammenspiel der beiden Augen funktioniert. Die Nerveninnervation der Augenbewegungsmuskeln ist dabei ca. hundert mal höher, als z.B. die der Muskeln der menschlichen Hand. Dieser Vergleich macht deutlich, welche physiologische "Wertigkeit" eine genaue Augenbewegungskoordination für unseren Gesamtorganismus besitzt.Der Energieaufwand, der dazu benötigt wird, die Augen beim Fixieren von Gegenständen auf den jeweils exakt gleichen "Punkt", z.B. einen Buchstaben eines Worts auszurichten, sollte der Sehaufgabe entsprechen und nicht unverhältnismäßig hoch sein. Eine Abweichung dieser idealen Zusammenarbeit durch ein Ungleichgewicht der Bewegungsarbeit der Augenmuskeln wird als "Winkelfehlsichtigkeit" bezeichnet. Anders ausgedrückt: Ein Augenpaar, das z.B. durch einen fehlerhaften "Muskelansatz" der äußeren Augenmuskeln eigentlich schielen müsste, dies aber durch entsprechende Nervenimpulsarbeit und muskuläre Gegenmaßnahmen ausgleicht, also nicht sichtbar schielt, ist "winkelfehlsichtig".
Die Bedeutung einer idealen Verschmelzung der Bilder der beiden Einzelaugen im Gehirn ist enorm hoch. Die Bewegungsabläufe der Augen (Augenmotorik) sorgen dafür, daß das Gehirn (im Idealfall) von beiden Augen immer denselben zentralen Bildausschnitt wahrnimmt. Gibt es Probleme mit dem Zusammenspiel der beiden Einzelaugen, liegt häufig eine Winkelfehlsichtigkeit vor. Sehr häufig führt die Brillenkorrektion zu einer Verringerung oder Beseitigung der Beschwerden.
Probleme in der Fein- und Grobmotorik ("die Augen steuern die Bewegungsabläufe") Der Aufdeckung und Korrektion von Winkelfehlsichtigkeiten wird von der Fachwelt noch zu wenig Beachtung geschenkt. Dabei hilft die Aufdeckung und Korrektion einer eventuell vorliegenden Winkelfehlsichtigkeit, oben genannte Symptome zu beheben. Wir haben uns durch ständige Fortbildung und praktische Anwendung der "Meß- und Korrektionsmethodik nach Haase" auf die Korrektion beidäugiger Sehprobleme spezialisiert. Durch das Aufbaustudium zum "Master of Science in Clinical Optometry", das der Inhaber Gerhard Flegl in Philadelphia/USA absolvierte, wurde unsere jahrelange Erfahrung auf dem Gebiet des beidäugigen Sehens erweitert und die Notwendigkeit der Korrektion beidäugiger Sehprobleme bestätigt. Um die "MKH" exakt durchzuführen, bedarf es nicht nur dem entsprechenden Instrumentariums sondern auch entsprechender Räumlichkeiten, Beleuchtung, Kontrastverhältnisse, sowie der exakten Messentfernung. Messungen auf "Heterophorie", die gelegentlich durchgeführt werden, sind nicht gleichbedeutend mit der "MKH" und beinhalten nur einen sehr geringen Teil der exakten analytischen Möglichkeiten der "MKH" und ersetzt diese somit in keinster Weise.
Um die Unterschiede darzustellen, müssen zunächst die Gemeinsamkeiten erklärt werden. Sowohl beim Schielen, als auch bei der Winkelfehlsichtigkeit handelt es sich um ein fehlerhaftes Zusammenspiel der beiden Augen. Während der Winkelfehlsichtige der "Schieltendenz" gegensteuert und damit im Sehzentrum des Gehirns die Bilder beider Augen gleichzeitig verarbeitet (fusioniert), hat der Schielende in den ersten 3 Lebensjahren (Prägungsphase, in der sich das beidäugige Sehen "organisiert"), diese Ausgleichsmaßnahme nicht erlernt. Die Folge davon ist, daß der Schielende den Seheindruck des abweichenden Auges im Gehirn unterdrückt. Räumliches, 3-dimensionales Sehen ist somit nicht möglich. Fixiert der Schielende immer mit demselben Auge, ist das vom Gehirn unterdrückte Auge nicht voll sehfähig. Meist liegt die Sehschärfe des schielenden Auges unter 30%. Wechseln sich die Augen beim Fixieren ab, sind in der Regel beide Augen gut sehfähig. Fusion und 3-dimensionales Sehen sind aber nicht vorhanden. Der Winkelfehlsichtige hat auch ein fehlerhaftes Zusammenspiel des Augenpaares, hat allerdings in den ersten 3 Lebensjahren diese "Schieltendenz" ausgeglichen. Dieser Ausgleich hat das Sehzentrum des Gehirns auf "Bildverschmelzung", also "Fusion" programmiert. Räumliches Sehen wurde also "erlernt". Die Programmierung auf "Ausgleich" wird in der Regel das ganze Leben lang aufrechterhalten, allerdings mit häufig sich verändernden und spezifische Probleme auslösenden Mechanismen. Die Größe der muskulären Abweichung hat keinen Einfluß darauf, ob ein Betroffener "schielt" oder "winkelfehlsichtig" ist. So gibt es häufig Winkelfehlsichtige mit recht hohen, allerdings versteckt gehaltenen Augenstellungsfehlern und "echte" Schielende mit recht kleinen Winkelfehlern. Was letztendlich in den 3 ersten Lebensjahren darüber entscheidet, ob ein Augenmuskelungleichgewicht zum Schielen oder zur Winkelfehlsichtigkeit führt, ist wissenschaftlich noch nicht genau geklärt.
Die Korrektion geschieht durch Brillengläser, die dem Augenpaar die Bilder so seitlich "verschieben", daß es in seine muskuläre "Gleichgewichtslage" gehen kann. Die Bilder beider Einzelaugen können durch diese ("prismatische") Korrektion vom Gehirn optimal und mühelos zu einem räumlichen Gesamtbild "verschmolzen" werden!
Wie allgemein bekannt, hatte der Schauspieler Charlie Chaplin in seinen Filmen eine Fußstellung, die nach "vorne außen" gerichtet war.
Stellen Sie sich vor, "Charlie" wollte Skifahren lernen, und zwar den "Parallelschwung". Er wäre gezwungen, seine Füße in eine Art "Zwangshaltung" zu bringen, die besonders anstrengend wäre und bestimmte negative Auswirkungen hätte (Muskelkater, Anstrengungsbeschwerden, rasche Ermüdung usw.).
Charly kann geholfen werden, indem die Skibindungen so montiert werden, daß er mit seiner von der Natur vorgegebenen Fußstellung, also "vorne nach außen", auf seinen Skiern stehen kann und die Ski trotzdem parallel sind. Im Prinzip funktioniert eine prismatische Brille genauso. Die Energie, die für eine bestimmte Sehaufgabe benötigt wird, steht wieder im richtigen Verhältnis zu dieser Sehaufgabe.
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