Sehen bei Kindern und Schulkindern

 

Ein belastetes oder ungenaues Zusammenspiel der beiden Einzelaugen eine sogenannte Winkelfehlsichtigkeit kann vielfältige Probleme verursachen z.B. Leselernprobleme bei Schulkindern sowie Kopfschmerzen, Verspannungen und Unsicherheit beim räumlichen Sehen bei Erwachsenen. Wenn eine krankhafte Ursache ausgeschlossen werden kann, ist es nach einer umfangreichen Messung oft möglich, derartige Probleme durch spezielle prismatische Brillengläser zu lindern oder zu beseitigen. Die Messung und Korrektion von Winkelfehlsichtigkeit führen wir seit der Unternehmensgründung im Jahr 1986 mit großem Einsatz und Erfahrung bei allen Altersgruppen durch.

 

Versteckte Sehfunktionsdefizite

 

Probleme der visuellen Wahrnehmung (Sehstress) und deren mögliche Auswirkungen auf schulische Teilleistungsstörungen, sowie Entwicklungsverzögerungen in der Fein- und Grobmotorik. Lesen ist ein wichtiger Faktor zur Aufnahme von Information, der zu "Wissen" führt. Die Aufnahme von Wissen spielt das ganze Leben lang eine entscheidende Rolle. Ca. 80% aller Sinneseindrücke werden über die Augen wahrgenommen, deshalb ist es ganz besonders wichtig, dass die visuelle Wahrnehmung auch ermüdungs- und "stressfrei" funktioniert.

Laut einer amerikanischen Studie haben die Nahsehaufgaben heutiger Schulkinder gegenüber ihrer Elterngeneration um ca. 60% zugenommen. Wie immer geartete Sehfunktionsdefizite wirken sich deshalb häufig erheblich stärker negativ aus, als früher.

 

Für betroffene Schulkinder können unentdeckte und unkorrigierte Sehfunktionsdefizite einen erheblichen Sehstress darstellen, welcher beim Lernen ein bedeutendes Handicap sein kann.

Die Beurteilung der Sehqualität wird, zumeist extrem vereinfacht, auf die (zentrale) Sehschärfe der beiden Einzelaugen beim Blick in die Ferne und in die Nähe reduziert. Häufig wird nach einer Augen-Routineuntersuchung eine hundertprozentige Sehschärfe bescheinigt. Dies gibt den Eltern die (manchmal trügerische) Sicherheit, dass mit der visuellen Wahrnehmung ihres Kindes alles in Ordnung sei. Dabei besteht das Sehen aus vielen zusammenhängenden komplexen einzel- und beidäugigen Funktionen in Interaktion mit vielen Hirngebieten. Sehfunktionsdefizite, die Schulprobleme auslösen oder verstärken, sind oft sehr "versteckt" und entgehen daher häufig einer Augen- Routineuntersuchung. Eine komplette Analyse aller für Lesen und Lernen wichtigen visuellen Funktionen erfordert umfangreiche Tests und Messungen, die einen Zeitaufwand von ca. 60 Minuten erfordern.

 

 

 

 

Welche Symptome und Beobachtungen können auf "versteckte" Sehfunktionsdefizite hindeuten?

 

Häufig geäusserte Klagen der Kinder: Schrift ist unruhig und verschwimmt, Augenbrennen und / oder Kopfschmerzen beim Lesen und Schreiben, die Schrift scheint sich gelegentlich zu verdoppeln.

 

Häufige objektive Beobachtungen beim Lesen:

 

Das Kind...
liest langsam und unsicher oder- sehr schnell aber flüchtig (Wörter, die nicht im Text stehen), verrutscht in der Zeile,
läßt Endungen weg,
verwechselt ähnliche und / oder spiegelbildliche Buchstaben, z. B. "b" / "d" und "p" / "q" und "m" / "n überspringt kurze Zwischenwörter,
liest sehr ungern,
liest in sehr kurzem Abstand ("mit der Nase"),
erfasst schlecht den Sinn von gelesenem Text

 

Häufige objektive Beobachtungen beim Schreiben:

 

Schlechtes, unregelmäßiges Schriftbild (Wörter und Buchstaben werden "kreuz und quer" geschrieben), mit zunehmender Dauer wird das Schriftbild immer schlechter und die Anzahl der Rechtschreibfehler nimmt zu, schlechte Rechtschreibung (ein und dasselbe Wort wird im gleichen Diktat auf mehrere verschiedene Arten falsch geschrieben)

 

Häufige allgemeine objektive Beobachtungen:

 

Das Kind ermüdet rasch,
allgemeine Schulunlust,
das Kind wirkt nervös und "zappelig",
Konzentrationsfähigkeit ist eingeschränkt,
schlechte Fein- und / oder Grobmotorik (z.B. Probleme bzw. Unlust beim Basteln, Probleme beim Ballfangen, allgemeine "Schusseligkeit")

 

Welche "versteckten" Sehfunktionsdefizite sind bei schulischen Teilleistungsstörungen häufig zu beobachten?

 

Anmerkung: Die unten aufgezählten Sehfunktionsdefizite werden deshalb mit dem Adjektiv "versteckt" bezeichnet, weil sich deren Einfluss auf die visuelle Wahrnehmung nicht primär in einem auffällig verschwommenen Sehen äussert, das z.B. den Eltern, den Lehrern bzw. den Kindern selbst auffallen müsste. Die möglichen Auswirkungen dieser Sehfunktionsdefizite im Bereich "Lesen und Lernen" sind sehr subtil und werden deshalb sehr häufig nicht als die Folge eines visuellen Wahrnehmungsproblems erkannt.

 

Übersichtigkeit, umgangssprachlich "Weitsichtigkeit" ( Hyperopie )

Ungleichsichtigkeit (Anisometropie)

Astigmatismus oder "Stabsichtigkeit" (umgangssprachlich "Hornhautverkrümmung")

 

Mögliche Auswirkung auf Schulprobleme:

Schrift verschwimmt und wirkt unruhig
Lesen ist anstrengend

 

 

Scharfstellungsmangel / Scharfstellungsüberschuß (Akkommodationsmangel- bzw. überschuss)

Die Akkommodation kann nicht exakt so gesteuert werden, dass die Lichtstrahlen in der Netzhautgrubenmitte scharf auftreffen.

 

Häufige Auswirkung auf Schulprobleme:

Die Schrift verschwimmt und ist unruhig (Effekt wie bei umklappendem Dia) Lesen und Schreiben ist anstrengend

 

Gestörtes beidäugiges Sehen

Schulprobleme, sowie motorische Entwicklungsdefizite und Begleitsymptome wie Kopfschmerzen treten bei Problemen des Zusammenspiels der beiden Augen sehr häufig auf. Diese Sehfunktionsstörungen entgehen häufig einer Augen-Routineuntersuchung.

 

Konvergenzmangel / Konvergenzüberschuß

Das Augenpaar stellt sich beim Lesen nicht weit genug, oder zu weit nach innen.

 

Häufige Auswirkungen auf Schulprobleme:

Buchstaben scheinen sich zu bewegen
Die Reihenfolge von Buchstaben wird vertauscht z.B. "ie" und "ei"
Spiegelbildliche Verwechslungen (z.B. "b" und "d")
Schrift und Buchstaben verdoppeln sich (z.B. "n" zu "m")

 

Verzögerte Schärfen- und Augenwinkelumstellung zwischen verschiedenen Entfernungen

Die beiden Augen stellen sich nach einem Blickwechsel erst nach längerer Zeit (zum Teil erst nach Sekunden) auf das gleiche Objekt (z.B. ein Wort) so ein, dass es scharf und deckungsgleich gesehen wird.

 

 

 

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